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Hallstatt-Hype: Wenn ein Alpendorf viral geht

Interessanter Podcast von "Standard" und Spiegel" über den Umgang der Gemeinde Hallstatt mit dem Problem des Overtourismus.

 

Wie konnte es in Hallstatt so weit kommen?


Als sich der DIALOG Lebenswertes Altaussee im Jahr 2020 gegründet hat, lautete eine unserer Forderungen "Altaussee darf nicht Hallstatt werden". Für die Menschen in Altaussee sind die Auswüchse des Tagestourismus in Hallstatt eine abschreckendes Beispiel dafür, wohin der Weg des Immer-Mehr-und-immer-Weiter führen kann. Täglich bis zu 10.000 Besucher bedeuten für die Hallstätter eine extreme Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. In dem verlinkten Podcast kommen einige Einheimische aus Hallstatt zu Wort. Aus den Aussagen kann man den Schluss ziehen, dass niemand mit den Zuständen zufrieden nicht. Die Journalistinnen gehen der Frage nach, wie es trotzdem soweit kommen konnte. Hierfür gibt es keine eindeutige Antwort. Natürlich ist Hallstatt ein wunderschöner und einmaliger Ort, doch schöne Orte gibt es in unserem Land einige. Dafür, dass jährlich knapp eine Millionen Menschen aus der ganzen Welt Hallstatt besuchen, gibt es verschiedene Gründe. So wurde Hallstatt in der Vergangenheit ganz gezielt durch touristisches Marketing und auf den asiatischen Markt ausgerichtete Fernsehproduktionen beworben. Die Büchse der Pandora war dammit geöffnet und der Hallstatt-Hype ist seitdem durch Tausende per Social Media in der Welt verbreitete Fotos zu einem sich selbst verstärkenden Phänomen geworden.



Wie kann der Besucherzustrom begrenzt werden?


Händeringend sucht man in Hallstatt nach Auswegen aus der Misere, um die Zahl der Besucher zu begrenzen. Im Podcast werden verschiedene Maßnahmen erwähnt: Besucherobergrenze, buchbare Slots für Busse, eine Anti-Selfie-Wand - keine dieser Maßnahmen konnte sich bislang in der Praxis bewähren. Ein in der Podcastfolge interviewter Tourismusexperte meint, ein gezieltes Besuchermanagement könnte Abhilfe schaffen. Mit diesem wäre es möglich, den Tagestouristen in Stoßzeiten "ein anderes nettes Bergdorf angeboten werden".



Was bedeutet die Entwicklung in Hallstatt für Altaussee?


Spätestens bei den Aussagen des interviewten Tourismusexperten läuten bei den Menschen in Altaussee die Alarmglocken. Zum Glück ist es bei uns noch nicht so schlimm wie in Hallstatt, jedoch ist auch unser Ort im Sommerhalbjahr an vielen Tagen teilweise schon an seinen Belastungsgrenzen angelangt. Insbesondere die Anzahl der Privat-PKW und der damit verbundene Parkplatzsuchverkehr belasten die Nerven vieler Einheimischer.

In Altaussee und im gesamten Ausseerland sollten wir uns die Entwicklungen in Hallstatt sehr genau ansehen und aus den dort gemachten Fehler lernen. Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein für unsere Region, das steht außer Frage. Genauso außer Frage steht jedoch, dass auch bei uns Kapazitätsgrenzen des Tagestourismus in vielen Wochen des Jahres erreicht sind und wir die in Hallstatt gemachten Fehler nicht wiederholen dürfen!

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